Geburtstagsempfang für CDA Urgestein

Er ist ein Urgestein der CDU-Sozialpolitik und ein weit über das Rentenalter hinaus engagierter Sozialpolitiker: Alois Schätzle, langjähriger Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Emmendingen konnte nun seinen 95. Geburtstag feiern.
Die CDU Sozialausschüsse ehrten ihn mit einem Festakt, der zwar Corona bedingt sehr frugal ausfiel, aber die Lebensleistung Alois Schätzle umso herzlicher würdigte.
Nach einem Dankgottesdienst in der ST. Josephs Kirche in Schätzles Heimatort Waldkirch- Kollnau, hatten die CDU Sozialausschüsse Südbaden, der CDU-Stadtverband Waldkirch und das Kolpingwerk der Erzdiözese Freiburg zu einem Empfang geladen.
„ Er stellte immer den Mensch in den Mittelpunkt des politischen Handelns“, so das Fazit vom ehemaligen Ministerpräsidenten Erwin Teufel in seiner Laudatio. Alois Schätzle, der ab 1958 Landessozialsekretär und ab 1971 Bezirkssozialsekretär der CDU Südbaden war, hat Erwin Teufel von Anfang an beeindruckt. „ Da war die Arbeit in den Geschäftsstellen professionell organisiert und der Blick auf soziale Brennpunkte gerichtet“, so Erwin Teufel. Alois Schätzle habe die Sozialstationen ins Leben gerufen, zusammen mit Martha Belstler aus Freiburg. Er habe immer erkannt, wo die Not am größten sei und welche Abhilfe wirksam.
Auch Peter Weiß, Bezirksvorsitzender der CDA Südbaden und sozialpolitischer Sprecher der CDU/CSU Bundestagsfraktion dankte Schätzle für sein beständiges Eintreten für die sozialen Belange. Das sei, so Peter Weiß, in der CDU nicht immer leicht. Aber als Volkspartei dürfe sie den sozialen Aspekt nie aus den Augen verlieren. Es gelte, den breiten Spagat zwischen den unterschiedlichen Interessen auszuhalten und zu integrieren, denn nur dann könne eine Volkspartei zu notwendigen Stabilisierung im demokratischen Machtgefüge beitragen. Die Sozialausschüsse Südbaden freuten sich immer, wenn Alois Schäztle mit seinen reichen Erfahrungen an Sitzungen nach wie vor teilnähme.
Auch Volker Schebesta, der als Staatsekretär im Kultusministerium die Glückwünsche der Landesregierung überbrachte, dankte Alois Schäztle für sein Wirken. Über die Generationen hinweg habe er gezeigt, was engagiertes Eintreten für soziale Belange bewirken könne.
Der Kolpingsfamilie war Schätzle jahrzehntelang verbunden. Kolping-Diözesanvorsitzender Wolfgang Bantel fasste dies in dem Satz zusammen: „In die Kolpingsfamilie tritt man jung ein – und wird alt.“ Sozialpolitisches Engagement zeige sich auch im sog. vorpolitischen Raum. Und eine Kernaussage der katholischen Soziallehre sei immer der Hinweis auf die Subsidiarität gewesen. Dort, wo die Not sich zeige, dort müsse man handeln. Dies habe Alois Schätzle sein Leben lang gezeigt.
Doch dass das lange Leben von Alois Schätzle auch musikalisch untermalt war, zeigte der Mandolinenchor, dem Schätzle seit seiner Jugend angehört. Die Musik war und ist sein Lebensbegleiter und die Tätigkeit im Verein war ihm jahrzehntelang Freude und Entspannung. Die Festgemeinde konnte Kostproben der Musik genießen.
Und der jung gebliebene Jubilar? Alois Schätzle dankte sichtbar gerührt allen Gästen und Organisatoren des Festaktes. Und er gab einen Einblick in seine erfolgreiche politische Arbeit.
Ohne eine gewisse Schlitzohrigkeit wäre wohl die Einführung der Sozialstationen nicht gelungen.
Nachdem er aber schon mit einer Pressekonferenz auf die Notwendigkeit der Sozialstationen hingewiesen habe, ja, da habe die Landesregierung dann gar nicht mehr anders gekonnt. Im Leben wie in der Politik: Man müsse sich halt manchmal etwas trauen und etwas wagen…

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